Jan Davidoff

Jan Davidoff, 1976 in Norden geboren, absolvierte 2009 die Meisterklasse bei Prof. Günther Förg an der Kunstakademie München mit einem Diplom in Malerei. Bereits während des Studiums konnte er durch Ausstellungen in renommierten Galerien sowie auf internationalem Messeparkett beachtliche Erfolge erzielen. Nach dem Abschluss gelang es dem jungen Künstler sich zügig auf dem Kunstmarkt durchzusetzen und zu etablieren. Seine Arbeiten werden heute auf den wichtigsten Messen insbesondere in den USA (ArtMiami, Pulse New York) sowie in internationalen Galerien (aktuell: ZK Contemporary Tel Aviv/San Francisco) in Soloshows oder gemeinsam mit anderen renommieren Künstlern gezeigt („Davidoff meets Polke“ 2012, Galerie Terminus; „Portrait today“ mit Andy Warhol und Mel Ramos, munichmodern 2013 oder „Delikatessen“ durch die Sammlung Gunzenhauser mit Otto Dix 2012 in Altötting) gezeigt. Seine erst junge Karriere zeichnet sich gleichsam durch zahlreiche Förder- und Kunstpreise aus (Förderpreis der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, den Förderpreis ADAC (Sammlung Spuren), Katalogförderung Kulturstiftung EON Energie, Kunstpreis Kreis Offenbach und viele mehr). Jan Davidoff zeigt in seinem bereits recht beachtlichen OEvre eine große Bandbreite an sowohl künstlerlischer wie handwerklicher Expertise.

Das Betrachten seiner Bilder gleicht oftmals einer Reise auf der Suche nach dem Ursprünglichen. Immer tiefer verstrickt sich der Mensch dabei in seiner eigenen Existenz, egal ob er in einer Menschenmenge aufgeht, Kathedralen, Hochhäuser in ihrer Gewaltigkeit um sich schwirren sieht, den Blick auf scheinbar unendliche Bachläufe richtet oder aber das Dickicht des Waldes ihn seine geringe Größe im Angesicht der übermächtigen alles überwuchernden Natur erfahren lässt. Doch die Perspektiven scheinen sich dabei zu verändern, wer oder was ist denn Kreatur und wer der Kreator? Wer schafft was? Oder vielmehr, was schafft wen? Grenzen heben sich auf, Naturgesetze verschwimmen, Isolation

verschwindet, alles scheint eins zu sein – und ist es doch nicht.

Jan Davidoff geriert diese Betrachtungsweise, indem er die Grenzen zwischen Figürlichkeit und Abstraktion verschmelzen lässt. In Kongruenz zur Technik wird auch der Betrachter Spielball des Motivs. Totale graphische Reduktion in Schwarzweiß hebt den Kontrast von Natur und Kultur umso deutlicher hervor, wohingegen die abstrakt aneinandergereihten Flächen dem Betrachter wiederum Dreidimensionalität suggerieren, die diesen Effekt zeitgleich aufhebt.

Die farbstarken, konturenbetonten, fast holzschnittartigen Gemälde demonstrieren wiederum all die Lebendigkeit, die Natur und Mensch nur bieten können, der Betrachter kann sich dieser Macht nur schwer entziehen. Spiegelnde Oberflächen, teilweise in sich gebrochen, verweisen erneut auf das Wechselspiel, das Antipodenhafte von Natur und

Kultur. Sowohl die Deutsche Romantik, als auch Techniken des Expressionismus werden von Davidoff rezipiert. Insbesondere die Metallarbeiten verwenden das Instrument der Verschmelzung: Die heterogen bearbeiteten Oberflächen suchen das Spiel mit dem Licht, so dass der Betrachter durch die Spiegelung das Abgebildete auf mannigfaltige Weise wahrnimmt.

Jan Davidoff bedient sich bei seinen Arbeiten ähnlich Anselm Kiefer oder Günther Förg oftmals an Fundstücken innerhalb seiner Umwelt. So verarbeitet er etwa patinierte historische Kupferplatten genauso wie Industriestahl.

Seit 2013 experimentiert der Künstler mit dem 3D-Drucks, der es ihm ermöglicht tradierte Handwerkskunst mit modernster Technik zu vereinbaren.



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